Pool bauen: Welche Kosten Hausbesitzer wirklich erwarten

Marcel R

13. Dezember 2025

Ein eigener Pool im Garten steht für Lebensqualität, Erholung und eine deutliche Aufwertung der Immobilie. Gleichzeitig ist der Poolbau ein Projekt, bei dem die Kosten stark variieren können. Viele Bauherren unterschätzen den finanziellen Aufwand, weil nicht nur der Pool selbst, sondern auch Erdarbeiten, Technik und laufende Kosten berücksichtigt werden müssen. Wer frühzeitig realistisch kalkuliert, vermeidet böse Überraschungen und kann das Projekt sauber planen.

Die Kosten für einen Pool hängen maßgeblich von Poolart, Größe, Ausstattung und Einbauweise ab. Zwischen einem einfachen Aufstellpool und einem fest eingebauten Betonpool liegen schnell mehrere zehntausend Euro. Entscheidend ist daher, vorab zu klären, welcher Pool zum eigenen Budget, zum Grundstück und zur gewünschten Nutzung passt.

Welche Poolarten gibt es und was kosten sie?

Die Wahl der Poolart ist der wichtigste Kostenfaktor. Besonders beliebt sind Aufstellpools, Fertigpools und individuell gebaute Betonpools. Aufstellpools sind die günstigste Variante und eignen sich vor allem für saisonale Nutzung. Sie lassen sich ohne große Bauarbeiten aufstellen, bieten jedoch nur begrenzten Komfort und eine kürzere Lebensdauer.

Pool zum Aufstellen - Ungefähre Kosten: 200€ - 800€

Fertigpools aus GFK oder Kunststoff werden als komplette Becken geliefert und in eine vorbereitete Baugrube eingesetzt. Sie bieten ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis und sind deutlich langlebiger als Aufstellpools. Am teuersten, aber auch am flexibelsten, sind gemauerte oder betonierte Pools. Hier lassen sich Form, Tiefe und Ausstattung frei gestalten, was sich jedoch direkt auf die Kosten auswirkt.

Kosten für Erdarbeiten und Vorbereitung

Vorbereitung für den Poolbau - Erdarbeiten zum ausschachten der geplanten Fläche

Neben dem Pool selbst fallen erhebliche Kosten für die Vorbereitung des Grundstücks an. Dazu zählen Aushub, Entsorgung des Erdreichs, Bodenplatte und gegebenenfalls Drainagearbeiten. Je nach Bodenbeschaffenheit und Zugänglichkeit des Gartens können diese Arbeiten stark variieren.

Gerade bei schwierigen Bodenverhältnissen oder engen Grundstücken steigen die Kosten schnell an. Auch die Anfahrt schwerer Maschinen oder der Einsatz von Kränen wirkt sich auf den Gesamtpreis aus. Wer hier zu knapp kalkuliert, läuft Gefahr, das Budget frühzeitig zu überschreiten.

Tabellarische Kostenübersicht der Erdarbeiten

Leistung Kosten (ca.) Einflussfaktoren
Aushub der Baugrube 1.000 – 3.000 € Poolgröße, Tiefe, Bodenart
Entsorgung Erdreich 500 – 2.000 € Menge, Transport, Bodenqualität
Bodenplatte / Fundament 1.500 – 3.500 € Betonstärke, Bewehrung
Drainage & Wasserableitung 500 – 1.500 € Grundwasserstand, Bodenbeschaffenheit
Gesamtkosten Grundstücksvorbereitung ca. 3.500 – 10.000 € Stark abhängig vom Grundstück

Pooltechnik und Ausstattung als Kostenfaktor

Ein Pool funktioniert nur mit der richtigen Technik. Filteranlage, Pumpe, Verrohrung und Skimmer gehören zur Grundausstattung. Darüber hinaus entscheiden Extras wie Gegenstromanlage, Poolheizung oder automatische Dosieranlagen über den Komfort – und über den Preis.

Technische Ausstattung ist kein Bereich, an dem langfristig gespart werden sollte. Hochwertige Filter– und Pumpensysteme arbeiten effizienter, senken die laufenden Kosten und reduzieren den Wartungsaufwand. Besonders eine Poolheizung, etwa über Wärmepumpe oder Solar, erhöht zwar die Investitionskosten, verlängert jedoch die Nutzungsdauer erheblich.

Pooltechnik / Ausstattung Typische Funktion Kosten (ca.)
Filteranlage (Sand/Glas) Wasserreinigung 400 – 1.200 €
Poolpumpe Wasserumwälzung 300 – 800 €
Verrohrung & Skimmer Wasserzufuhr & Absaugung 300 – 700 €
Gegenstromanlage Schwimmtraining 2.000 – 4.500 €
Poolheizung (Wärmepumpe) Wassertemperatur 1.500 – 4.000 €
Automatische Dosieranlage Wasserpflege 800 – 2.000 €
Technikkosten gesamt (Richtwert) ca. 5.000 – 13.000 €

Laufende Kosten nicht unterschätzen

Neben den Baukosten verursachen Pools laufende Ausgaben. Dazu zählen Strom für Pumpe und Heizung, Wasser für Nachfüllungen, Pflegemittel sowie regelmäßige Wartung. Je nach Poolgröße und Ausstattung können hier mehrere hundert bis über tausend Euro pro Jahr anfallen.

Laufende Poolkosten auf einen Blick

  • Strom: Filterpumpe, Poolheizung, Beleuchtung
  • Wasser: Nachfüllen durch Verdunstung & Rückspülung
  • Pflegemittel: Chlor, pH-Regulierung, Algenmittel
  • Wartung: Filterwechsel, Technik-Checks, Service
  • Saisonkosten: Einwinterung & Auswinterung

Wer die laufenden Kosten von Anfang an einplant, erlebt später keine finanziellen Überraschungen. Moderne Technik, Abdeckungen und energieeffiziente Pumpen helfen, die Betriebskosten dauerhaft zu senken.

Genehmigungen und rechtliche Aspekte

In vielen Bundesländern ist für größere Pools eine Baugenehmigung erforderlich. Maßgeblich sind dabei Größe, Tiefe und Standort des Pools. Auch Abstandsflächen zum Nachbargrundstück müssen eingehalten werden. Zusätzlich können Vorgaben zum Lärmschutz oder zur Entwässerung bestehen.

Weiterführender Beitrag: Pool & Baugenehmigung

Sie möchten wissen, ob Sie für Ihren Swimming Pool im Garten eine Baugenehmigung benötigen? Lesen Sie dazu unseren Beitrag: Swimming Pool im Garten – Baugenehmigung erforderlich?

Eine frühzeitige Klärung mit dem zuständigen Bauamt spart Zeit, Kosten und Ärger. Wer ohne Genehmigung baut, riskiert im schlimmsten Fall einen Rückbau oder hohe Bußgelder.

Eigenleistung oder Fachbetrieb – was lohnt sich?

Viele Bauherren überlegen, Teile des Poolbaus selbst zu übernehmen, um Kosten zu sparen. Während einfache Vorarbeiten durchaus in Eigenleistung möglich sind, sollten Erdarbeiten, Pooltechnik und Anschlussarbeiten von Fachbetrieben durchgeführt werden. Fehler in diesen Bereichen führen häufig zu Undichtigkeiten oder technischen Problemen.

Ein professioneller Einbau erhöht die Lebensdauer des Pools und sorgt für Sicherheit. Die höheren Anfangskosten relativieren sich oft durch geringere Reparatur- und Wartungskosten.

Lohnt sich ein Pool finanziell?

Ein Pool ist in erster Linie eine Investition in Lebensqualität. Gleichzeitig kann er den Wert einer Immobilie steigern, insbesondere bei hochwertiger Ausführung. Entscheidend ist, dass der Pool zum Grundstück und zur Zielgruppe passt.

Wer Kosten, Nutzen und laufende Ausgaben realistisch gegeneinander abwägt, trifft eine nachhaltige Entscheidung. Ein gut geplanter Pool bereitet viele Jahre Freude – ohne finanzielle Enttäuschungen.

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